Proteste der Landwirte längst überfällig
Es wundert mich, dass es erst jetzt zu so großflächig angelegten Demonstrationen der Landwirte und Naturbewirtschafter kommt, sagt Ralph Lorenz aus dem Weckruf-Freiheit Team
Auf jeden Fall zeige ich mich solidarisch gegenüber den Landwirten und den Demonstrationen, die auf ein Ungleichgewicht hinweisen und aufmerksam machen wollen.
Die Land- und Forstwirtschaft erfüllen wichtige essenzielle Funktionen für die Gesellschaft. Ohne heimische Landwirtschaft wären unsere Teller leer und ohne Forstwirtschaft hätten wir kein Dach über dem Kopf.
Gesellschaftlich werden aber gerade die wichtigsten Naturbewirtschafter seit Jahren angegriffen und verantwortlich gemacht für allerlei angebliche Umweltbeeinträchtigungen, dabei erhalten Sie die Kulturfläche unter immer weiter immens steigenden Eigentumseinschränkungen und fast nicht mehr erfüllbaren Vorschriften, Gesetzen und Verordnungen, dass man denken könnte, man wolle die Landwirtschaft staatlich einstellen.
Die propagierten Subventionen sind in der Regel Ausgleichszahlungen für Eigentumseinschränkungen und Auflagen. Faire Wettbewerbsbedingungen würden aber auch gleiche Bedingungen erfordern, aber in Deutschland ist die Landwirtschaft weltweit Verordnungsweltmeister. Bereits 2015 wies die Landwirtschaft 2.743 Verordnungen, Gesetzte und Rechtsakte auf, gegenüber dem Unternehmensrecht von gerade mal 113.
Die Bauern, Landwirte und Forstwirtschaftsbetriebe sind fleißige und ehrenwerte Menschen und gehören zu der Mitte der Gesellschaft und fernab von Extremismus und ich glaube auch, dass Sie sich nicht gemein machen mit Rechtsextremen. Diese Vermengung der Politik, Landwirte und Rechtsextreme in einem Satz zu nennen, empfinde ich als eine Art der Deskreditierung und Cancel Culture.
Wir leben in einer freien Gesellschaft, es gibt das Recht auf Versammlungsfreiheit und Demonstrationsfreiheit. Das ist neben dem Recht auf Meinungsfreiheit, ein im Grundgesetz verankertes Grundrecht.
Die Naturbewirtschafter, ob Waldbesitzer oder Landwirt, Imker oder Winzer, sie bewirtschaften die Natur, leben von der Natur und pflegen und hegen sie. Altes Wissen, gepaart mit innovativen Erkenntnissen und ein verantwortungsvoller Umgang prägt seit über 300 Jahren die Nachhaltigkeit.
Klassisch Liberale Werte wie Eigentumsschutz, Vertragsfreiheit, fairer Wettbewerb und Rechtsstaatlichkeit sind Grundlage unseres Wohlstandes und unserer Freiheitlichen Gesellschaftsform, die es zu verteidigen gilt, gegenüber den Kräften, die das Einschränken oder gar abschaffen wollen.
Ein großer Dank an alle, die täglich in der Natur, mit der Natur arbeiten und diese bewirtschaften, denn das ist eine große und anstrengende Aufgabe, die es wertzuschätzen gilt.
Dieser Dank geht an alle Landwirte und Beschäftigte, an die 2 Millionen Waldbesitzer und 1,5 Mio Beschäftigte der Forstwirtschaft, an die knapp 300.000 Landwirtschaftlichen Betriebe, an die Angler, Imker, Jäger, Schäfer und Winzer, ohne die unsere Natur nicht das wäre, was sie ist.
Der Autor Ralph Lorenz (FDP Windeck) war langjähriger zweiter Vorsitzender des FDP NRW-Landesfachausschusses für Land- und Forstwirtschaft, Natur und Umwelt und ehemaliges Mitglied des FDP Bundesfachausschuss Landwirtschaft und Verbraucherschutz.